Die Ausstellung zweier Q12 Projekt-Seminare in der Aula des Ammersee-Gymnasiums Januar 2024 war eindrücklich.

Gemeinsam haben die P-Seminare Informatik (Frau Schönich und Herrn Emig) und Kunst (Frau Scharfe) hier ihre Ergebnisse präsentiert.

Als Besucher wurden man von einem theaterartigen Raum empfangen, der jedem Seminar die passende Bühne bot. Im vorderen, dunklen Bereich des Informatik-Seminars kamen Projektionen und blinkende LED-Panels leuchtend zur Geltung. Im hinteren Bereich wurden die Modeentwürfe und Outfits des P-Seminars Kunst durch helle Sport hervorgehoben.

Wenn man zunächst annehmen würde, Kunst und Informatik hätten nichts gemein, so war diese Ausstellung in jedem Fall eine bereichernde Erfahrung.

Das P-Seminar Informatik hatte es sich zur Aufgabe gesetzt, Kunst zu programmieren. Hierbei stellte sich die Frage, auf welche Art und durch wen Kunst heute erzeugt werden kann. Ist der Urheber die Maschine, also der Computer? Oder ist es der Mensch, der den Computer so programmiert hat, dass er ein Bild erzeugt? Geht es hier um wiederholbare Abläufe oder zufällig entstandene Ergebnisse? Wenn eine Maschine den Menschen dahinter ersetzt oder auch repräsentiert, wo bleibt die Empathie, die Emotion?

 In einer Zeit der sich verbreitenden KI sind das Fragen, die in den Projekten der Schülerinnen und Schüler gestellt wurden und die jeden von uns betreffen. 

 Ausdruck fanden diese Gedanken z.B. in einem Roboter, der „Empathie“, auf ein großes Blatt schrieb. Eine andere Arbeit ließ einen Roboter eine Kugel durch Sand schieben, so dass sie die Spur einer regelmäßigen Spirale hinterließ. Auf einem riesigen LED Panel entstanden Bilder und Icons aus hunderten von einzeln angesteuerten Lämpchen. Auch ein Deepfake-Video zog viel Aufmerksamkeit auf sich.

Wo sich das P-Seminar Informatik vom angewandten Bereich hin zur Kunst bewegte, schlug das P-Seminar Kunst den Bogen hin zu Benutzbarem: Mode

 Wissend, dass keine gestaltete Äußerung ohne Aussage bleibt, haben die Schülerinnen eigene Outfits entwickelt, die eine ganz individuelle Botschaft vermitteln.

Der Ausgangspunkt war dabei sehr persönlich: Wer bin ich? Was ist mir wichtig? Was will ich ausdrücken? Dabei kamen z.B. Gedanken zu Nachhaltigkeit, trügerischen Fassaden, aber auch Missbrauch zum Ausdruck. 

 In der Entwurfsphase wurden in Form von Zeichnungen Ideen gesammelt, wie sich diese Gedanken in ein Kleidungsstück übersetzen lassen. Anhand von Moodboards wurden die Wirkungen von Farben, Oberflächen und Formen in Bezug auf die Aussage erprobt. 

 Eine Herausforderung lag in der Erstellung von Schnittmustern, die einem tragbaren Kleidungsstück zu Grunde liegen: bereits bestehende Schnitte wurden abgeändert und den individuellen Körpermaßen angepasst.

In der Umsetzung der zeichnerischen Entwürfe lag eine besondere Herausforderung. Passend gewählte Stoffe und Materialen mussten genäht und verarbeitet werden. Dabei ging es nicht nur um reguläre Textilien, sondern z.B. auch um Gips, der zu einer Korsage verarbeitet wurde oder einen Regenschirm, den eine Schülerin in einen Rock verwandelte.

Die Ausstellung wurde von der ganzen Schulfamilie besucht: Schülerinnen und Schüler, Eltern und Lehrkräfte kamen zur Schau.


An dieser Stelle nochmals herzlichen Dank an den Förderverein des Ammersee-Gymnasium, der die Finanzierung von drei Schneiderpuppen und einer Nähmaschinen übernommen hat.

Fotos und Text Emilia Scharfe